Schlagerstar Michelle ist eine der erfolgreichsten und charismatischsten Schlagerstars in Deutschland und gilt vielen als Paradebeispiel einer starken Frau, die alle Höhen und Tiefen des Lebens mitgemacht hat. Die Vollblutentertainerin verbindet scheinbar mühelos musikalisches Können, mitreißende Bühnenpräsenz, Authentizität und Glamour. Mehr als zwei Millionen Alben hat sie verkauft, zahlreiche Auszeichnungen eingeheimst und Deutschland mit „Wer Liebe lebt“ beim Eurovision Song Contest 2001 in Kopenhagen vertreten (Platz 8). 2015 legte das blonde Energiebündel nach einer ausgedehnten Konzerttour durch Hallen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz den gefeierten „Die Ultimative Best Of – Live“-Mitschnitt vor, mit dem sie sich eindrucksvoll auch auf der Bühne zurückgemeldet hat. Mit der Teilnahme an DSDS, dem brandneuen Studioalbum und der bevorstehenden 2017er-Tour, die sie vom 2. Februar bis 19. März durch 29 Städte in Deutschland, Österreich und der Schweiz führt, knüpft sie nahtlos an ihre größten Erfolge an.

„Ich würd´ es wieder tun“ heißt Ihr neues Album, mit dem Sie auf der gleichnamigen Tour im Februar in die Stadthalle nach Tuttlingen kommen. Warum dieser Titel?

Weil das genau das ist, was ich ausdrücken möchte. Alles im Leben ist genau so richtig, wie es kommt. Man muss sich für nichts schämen, sondern man sollte hinter sich selbst und seinen Entscheidungen stehen. Es ist völlig unwichtig, was andere sagen.

Wenn Sie am 19. Februar in Tuttlingen auftreten, sind Sie ganz nah an Ihrem Geburtsort Villingen-Schwenningen. Wie viel Heimat empfinden Sie für diese Region?

Ich lebe schon seit 20 Jahren nicht mehr hier, aber das ist ein wichtiger Teil meines Lebens. Ich freue mich darum natürlich sehr darauf, in Tuttlingen aufzutreten.

Wie kommen Sie auf Ihre Lieder? Schreiben Sie Ihre Texte selbst?

Auf diesem Album habe ich gar nichts selbst geschrieben, weil wir ganz viele tolle Produzenten hatten, die sich mit mir auseinander gesetzt haben. Wir hatten zu Beginn 300 oder 400 Songs und haben dann die besten daraus ausgewählt. An den besten haben wir dann so lange gefeilt, bis sie perfekt waren.

Dann müssen Ihre Produzenten Sie aber sehr gut kennen …

Ja, wir hatten natürlich viele Gespräche, und die Produzenten sind außerordentlich gut. Es ist ja gerade das Talent der Produzenten, sich in den Künstler hineinzuversetzen. Sonst würde das gar nicht funktionieren.

Braucht man ein gewisses Auf und Ab im Leben, und bewegende Lieder zu schreiben?

Das weiß ich nicht. Das Leben schreibt die Songs. Sicherlich würde ich andere Songs schreiben, wenn ich nur Höhen oder nur Tiefen erlebt hätte.

Ihr Album enthält recht gegensätzliche Titel wie „Wir feiern das Leben“ und „Leben bis es weh tut“ –  wie viel Fröhlichkeit und wie viel Traurigkeit steckt in Michelle?

Die beiden Titel drücken eigentlich das gleiche aus: Man sollte im Leben bis an die Grenzen gehen, alles mitnehmen. Alles geben. Man muss an die Träume, die man hat, glauben. Das Leben voll auskosten. Traurige Songs haben wir eigentlich gar nicht auf dem Album.

Was bedeutet Musik, was bedeutet auf der Bühne stehen für Ihr Leben?

Das wichtigste für mich sind meine Familie und meine Kinder. Die Musik hat einen großen Stellenwert. Ich brauche meine Musik, sie ist ein Teil von mir. Beides ist mein Leben, beides gehört für mich zusammen. Ich habe von Gott etwas mitbekommen, mit dem ich auch etwas anfangen soll, und das tue ich.

Seit 25 Jahren zählen Sie zu den erfolgreichsten Vertreterinnen des deutschsprachigen Popschlagers. Wie schaffen Sie es, bei so viel Erfolg auf dem Boden zu bleiben?

Es sind vor allem meine Kinder, die mich am Boden halten. Ich bin aber auch kein Überfliegermensch, bin nicht überheblich, sondern auf der Bühne immer echt. Auch wenn man oft gefeiert wird, zu Hause ist es ganz anders als das Bühnenleben. Wo ich wohne, kennt man mich, ich gehe ganz normal aus dem Haus. Das ist ganz entspannt.

(Das Interview führte Valerie Gerards)

Exklusive Interviews, Hintergrundberichte, Porträts und Reportagen gibt es bei denTrio-K Top-Themen: Hinter den Kulissen der Kulturszene