Rottweil. Helfer in höchster Not, aber auch Beistand im Alltag – all das waren Heilige für die Menschen des Mittelalters. Am Sonntag, 20. November dreht sich bei der monatlichen Führung im Dominikanermuseum alles um die Heiligenfiguren in der Abteilung „sakrale kunst des mittelalters – sammlung dursch“. Stationen des Rundgangs sind neben dem Heiligen Martin und der Heiligen Elisabeth auch die sogenannte „Heilstreppe“. Die Führung beginnt um 15 Uhr.

Seuchen wie die seit 1350 in Europa grassierende Pest, Kriege und immer wieder Hungersnöte bedrohten im Mittelalter die Menschheit. Krankheiten wurden als Strafen Gottes, etwa für Sünde, Laster und Verstöße gegen die Gebote gedeutet. Und so erbaten Gläubige sich Beistand von himmlischen Instanzen wie den zahlreichen Heiligen, die im Ruf standen, schon zu Lebzeiten in einer besonderen Verbindung zu Gott gestanden und ihren Glauben in vorbildlicher und exemplarischer Weise gelebt zu haben. Ihnen vertraute man, mussten sie doch auch nach ihrem Tod in einer besonderen Nähe zu Gott stehen. Man ehrte sie an Namenstagen, wie dem Martinstag am 11. November oder dem Gedenktag der Heiligen Elisabeth am 19. November, man betete zu ihnen und rief sie als Fürsprecher an. So findet man auch unter den Skulpturen im Dominikanermuseum Schutzheilige für alle erdenklichen Lebensbereiche. Im Modell der „Heilstreppe“ ist die Fürbitte über Maria und Jesus bis hin zum Herrgott selbst anschaulich dargestellt. In der Darstellung der „Schutzmantelmadonna“ schließlich sind Zuflucht und Geborgenheit eindrücklich abgebildet.

Treffpunkt mit Inge Maier ist am 20. November, 15 Uhr, das Foyer des Dominikanermuseums. Kosten: Zwei Euro zuzüglich Eintritt. Kinder bis 18 Jahren sind frei.