Tuttlingen. Es ist ein Abo-Angebot, das man vergleichbar längst nicht in allen Kulturhäusern findet: Seit 2016 bietet die Stadthalle Tuttlingen auch ein Literatur-Abo an. Überhaupt räumen die Programmverantwortlichen der Stadthalle der Literatur seit vielen Jahren einen besonderen Stellenwert ein. So präsentiert sie in ihrer 22. Spielzeit bereits den „20. Tuttlinger Literaturherbst“. Der bringt zwischen dem 10. Oktober und dem 9. November fünf Leseabende mit ganz unterschiedlichen Akzentuierungen und mit namhaften Autoren. Mit dabei sind nicht nur prominente Gäste wie Suzanne von Borsody oder Denis Scheck oder Bestsellerautoren wie Vincent Kliesch, sondern auch Autoren, die (noch) nicht die ganz große Bekanntheit haben, aber vielversprechende Bücher geschrieben oder im Ausland für Furore gesorgt haben. Außerdem gibt es nach der erfolgreichen Premiere im Vorjahr am Sonntag, 5. November, wieder eine Literaturmatinee (und davor, zubuchbar, ein „Literaturfrühstück“ im Studio39 der Stadthalle). Hauptanliegen der veranstaltenden Tuttlinger Hallen ist es, das Interesse am Buch und am Lesen zu fördern – gerade heute, in Zeiten veränderter Lesegewohnheiten. Ein Literatur-Abo bietet rund 35% Preisvorteil und macht die Leseabende so zum preiswerten Vergnügen.

„Wir richten uns mit dem ‚Literaturherbst‘ ausdrücklich nicht nur an Vielleser. Die Leseabende mit renommierten und erfolgreichen Autorinnen und Autoren wollen gerade auch denen, die eher selten ein Buch zur Hand nehmen, zeigen, wie viel Vergnügen Lesen bereiten kann“, formuliert Geschäftsführer Michael Baur die Zielsetzung der Reihe. Entsprechend groß ist die Bandbreite: von Kriminalliteratur bis zu multimedial aufbereiteten „Traumstadtgedichten“ mit Livemusik spannt sich der Bogen. „Die Reihe ist vor allem immer wieder ein großes intellektuelles Vergnügen und der gemeinsame Nenner ist die Qualität“, meint Baur. Eines haben die hochkarätigen Gäste gemeinsam: sie werden viel gelesen, gelobt, gesehen oder diskutiert und sollen – bei aller Unterschiedlichkeit – helfen zu vermitteln, dass Literatur auch ein Erlebnis sein und beste Unterhaltung bieten kann und dass Lesen Freude und Spaß macht.

Zum Auftakt des Programms kommt am Dienstag, 10. Oktober, der mehrfach preisgekrönte Journalist Dirk Gieselmann aus Berlin mit seinem sprachgewaltigen Romanerstling „Der Inselmann“ nach Tuttlingen. Zu seinen Fans kann der Henri Nannen- und Grimme Online Award-Preisträger u.a. Schauspieler Matthias Brandt zählen. Der bekennt: „Dirk Gieselmann hat einen wunderbaren, melancholischen Roman geschrieben. (…) Ich habe ›Der Inselmann‹ geliebt.“ Ein weiterer Gast aus der Hauptstadt kommt vier Tage später: Am Samstag, 14. Oktober, liest Vincent Kliesch aus „Auris 4: Der Klang des Bösen“. Die Thriller-Reihe „Auris“ schreibt Kliesch nach einer Idee seines Freundes Sebastian Fitzek. Und wenn zwei Bestseller-Autoren gemeinsam an einer Thriller-Reihe arbeiten, ist Hochspannung programmiert.

Am Freitag, 20. Oktober, wartet dann ein Höhepunkt des diesjährigen Literaturherbsts: Eine Lesung der großen Schauspielerin Suzanne von Borsody nach den Traumstadtgedichten von Peter Paul Althaus. Der 1892 in Münster geborene und heute fast vergessene Dichter, Schriftsteller und Kabarettist verfasste herrlich versponnene Textgebilde, voll von skurrilem Humor und poetischem Reiz, tiefsinnig und melancholisch zugleich. Von Borsodys Mutter, Rosemarie Fendel, lernte Althaus nach dem Krieg kennen. Nun präsentiert ihre Tochter sein Werk auf ganz besondere Art und Weise in einer multimedialen Show, die den Rahmen einer einfachen Lesung sprengt. Musikalisch begleitet wird sie von Kurt Holzkämper am Kontrabass.

Am Sonntag, 5. November, gibt es eine Premiere: erstmals werden beim Literaturherbst in einer Lesematinee gleich zwei Bücher präsentiert. Der Schweizer Marc Voltenauer liest nicht nur aus einem seiner in seiner Heimat und in Frankreich preisgekrönten Krimis („Wer hat Heidi getötet?), der im beschaulichen Bergdorf Gryon spielt, sondern – passend zum Handlungsort seiner Romane – auch aus seinem Reiseführer „111 Orte in den Waadtländer Alpen, die man gesehen haben muss“. Davor gibt es die Neuauflage des Literaturfrühstücks, das separat hinzugebucht werden kann. Den kurzweilig-unterhaltsamen Abschluss der Reihe macht dann am Freitag, 9. November, der Autor, Literaturkritiker und TV-Moderator (»Lesenswert«/SWR, »Druckfrisch«/ARD) Denis Scheck mit „Der undogmatische Hund“. Das Buch, das er gemeinsam mit seiner Frau Schristina Schenk schrieb, erzählt die Liebesgeschichte zwischen einer Frau, einem Mann und einem Jack Russell, stellt die berühmtesten Hunden der Weltliteratur vor und definiert den Begriff „Bell-etristik“ ganz neu.

Auf das Publikum warten also fünf unterhaltsame, anspruchsvolle und sehr unterschiedliche Literaturveranstaltungen in der Stadthalle Tuttlingen. Ein Abo (von 51,- bis 56,- € für alle fünf Termine des „Literaturherbsts“ und damit mit bis zu 26,- € Preisvorteil) gibt es ab 21. August bei der Vorverkaufsstelle der Tuttlinger Hallen, der Ticketbox in der Königstraße 13 (beim „Runden Eck“). Der Freiverkauf für Einzelkarten beginnt am 28. August außerdem bei allen Vorverkaufsstellen des KulturTickets Schwarzwald-Baar-Heuberg und online unter www.tuttlinger-hallen.de. Ein telefonischer Kartenservice ist unter Tel. (07461) 910996 eingerichtet.