Luftbildaufnahmen vom Ende der 1980er Jahre belegten die Existenz eines römischen Gutshofs im Bereich Weilenweg/Burgsteig. Anlässlich einer Baugeländeerschließung führte das Landesdenkmalamt 1993 bis 1995 eine Notgrabung durch. Zutage traten die Fundamente von drei Gebäuden: ein Wohnhaus mit offenem Hofbereich, ein Wirtschaftsgebäude und ein Badegebäude. Der Gutshof (villa rustica) bestand vom Ende des 1. Jahrhunderts bis um 260 n. Chr., als die Alamannen die Gegend eroberten.
Die Archäologen entdeckten im Bad Pfostenlöcher eines hölzernen Speichers, den die alamannischen Siedler im Schutze der Steinmauern eingebaut hatten. Dies stellt einen bislang einzigartigen Fund in Deutschland dar. Daher beschlossen Landesdenkmalamt, Gemeinde und ein ins Leben gerufener Förderverein, über den Resten des Römerbads ein Schutzhaus zu errichten. Im Jahre 1998 konnte dieses fertiggestellt und die Anlage zur Besichtigung freigegeben werden.
Zu den herausragenden Fundstücken gehören eine verzierte Pantherfibel, Scherben von Schlangentöpfen und ein Adlerkopfaufsatz von einem römischen Reisewagen. Vitrinen mit Originalen und Kopien, Informationstexte, Hinweistafeln, Modelle und ein servergestütztes Terminal erklären die Anlage.
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Kontakt:
Schutzhaus Römisches Bad
Etterweg 3
78573 Wurmlingen
Tel.: 07461/92760
Fax: 07461/927630
www.schutzhaus-wurmlingen.de
Öffnungszeiten:
Mai-September
sonntags 14-16 Uhr und nach Vereinbarung
Führungen nach Vereinbarung