„Nicht nur meisterhaft, sondern genial“, so der „Kritikerpapst“ Prof. Dr. Joachim Kaiser (der wohl einflussreichste deutschsprachige Musik-, Literatur- und Theaterkritiker in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts) über Henriette Gärtners CD LUNA, in der er die sog. Mondscheinsonate als „phantastisches Drama“ charakterisiert, das ihm „tiefen Eindruck gemacht“ habe. Er bedankt sich bei der Pianistin für eine „nicht nur meisterhafte, sondern genial direkte Interpretation“.
Die Süddeutsche Zeitung schrieb über ihre jüngste CD SPEKTRUM: „Auf einer „Spektrum“ genannten Platte der Pianistin Henriette Gärtner gibt es jedenfalls gerade eine der seit langer Zeit interessantesten Lesarten der h-Moll-Sonate von Franz Liszt zu hören. Gärtner geht das Stück nicht wie üblich als Tastenkampf von dämonischem Theaterdonner an, sondern als fast schon lyrische Charaktermeditation mit vielen leisen, vergrübelten und vergeistigen Elementen. Was daran am meisten verblüfft, ist die Schlichtheit und Unaufwendigkeit des Spiels. Gärtner pflegt einen extrem klaren, dabei aber nicht trockenen Ton, die Dynamik wirkt organisch moduliert, und die einzelnen Phrasen besitzen bezwingende, manchmal fast schon lakonische Diktion…. was immer Gärtner hier spielt, spielt sie mit einer Poesie, die ganz aus der Natürlichkeit entspringt…“
Die Konzertpianistin Henriette Gärtner hat eine enorme Ausstrahlungskraft, die immer wieder ihr Publikum begeistert. Mit den Mitteln der Musik ist Henriette Gärtner imstande wie mit einer Sprache umzugehen. Sie drückt durch die Musik und mittels ihrer überzeugenden Interpretationskunst Gefühle aus, zeichnet Hörbilder und zieht das Publikum in ihren Bann. Durch diese hohe Kunst des musikalischen Dialogs baut die Pianistin im Konzert einen intensiven Kontakt zu ihrem Publikum auf, denn ihr Klavierspiel geht den Zuhörern unter die Haut. Stets charmant, frei und verbal versiert tritt sie auch sprachlich in einen Dialog, gibt Impulse und zeigt ihrem Publikum einige Wegweiser und Eckpfeiler der Stücke auf.
Ein Leben ohne Musik, sagt Henriette Gärtner über sich, wäre für sie „undenkbar“, wäre, wie Friedrich Nietzsche richtig festgestellt habe, „ein Irrtum“. Bei ihrem Publikum stößt sie mit der Unbedingtheit ihres Spiels, die eine Konsequenz dieser Haltung ist, regelmäßig auf höchste Begeisterung.
Henriette Gärtner, die in Neuhausen o.E. aufgewachsen ist, stammt väterlicherseits aus Prag und mütterlicherseits aus Oberndorf a.N.. Sie legte in Meßkirch ihr Abitur ab, begann bereits mit drei Jahren mit dem Klavierspiel und gab schon mit fünf Jahren ihr erstes größeres Konzert in der Landeshauptstadt Stuttgart. Internationale Aufmerksamkeit und Anerkennung gewann sie 1983 als Achtjährige, als sie als pianistisches Wunderkind gemeinsam mit den „Festival Strings Lucerne“ unter Rudolf Baumgartner bei den Internationalen Musikfestwochen Luzern und im gleichen Jahr auch mit dem Stuttgarter Kammerorchester unter Karl Münchinger konzertierte. Es folgten zahlreiche Meisterkurse und künstlerische Begegnungen mit bedeutenden Pianistenkollegen, Auszeichnungen und erste Preise bei diversen Klavierwettbewerben sowie bis heute eine Konzerttätigkeit in zahlreichen europäischen Musikzentren, Tourneen und Konzerte in den USA, in Südamerika und in Südafrika sowie CD- und DVD-Aufnahmen, Rundfunkproduktionen und Fernsehauftritte.
Von 2001 bis 2005 rundete die bereits erfolgreiche junge Pianistin ihre künstlerische Ausbildung mit einem weiteren Studium an der „Accademia Pianistica Incontri col Maestro“ in Imola/Italien unter der Führung von Leonid Margarius, Schüler von Regina Horowitz (Schwester des legendären Pianisten Vladimir Horowitz), ab.
Künstler, die sich darüber hinaus noch einen Namen in der Wissenschaft machen, sind rar. Zu diesem kleinen Kreis gehört Dr. Henriette Gärtner, erst 2011 hat sie ihre Dissertation an der Universität Konstanz bei Prof. Dr. Hartmut Riehle vorgelegt. Im Juli 2013 erschien die Dissertation in den Augsburger Schriften beim Wißner-Verlag in der Buchreihe „Forum Musikpädagogik“. Die Pianistin, die eine klassische Ballettausbildung genoss, promovierte zum Dr. rer. nat. im Bereich der Bewegungsphysiologie/Biomechanik über das Thema „Klang, Kraft und Kinematik beim Klavierspiel – Über ihren Zusammenhang, aufgezeigt an Werken aus der Klavierliteratur“. Musik und Sport sind für sie eine Einheit, keine Gegensätze. In workshops, Kursen und Vorträgen gibt sie ihr Wissen weiter. Für ihre neuen Untersuchungen auf dem Gebiet wurde sie im Juli 2014 beim ESMKongress in Boston-Cambridge (USA) mit dem Art-in-Science-Award ausgezeichnet, der Preis steht für Innovation. „Der Körper ist mein erstes Instrument, das Klavier mein zweites“, sagt sie.
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