Tuttlingen. Der viertägige Wettbewerb um den bundesweit renommierten Kleinkunstpreis „Die Tuttlinger Krähe“ eröffnet nach der Sommerpause die Kultursaison in der Angerhalle in Möhringen. Vom 14. bis 19. September wird bei der 21. Auflage des Kleinkunstfestivals der oder die Nachfolger(in) für namhafte Gewinner*innen der Vorjahre wie Sascha Grammel, Florian Schroeder, Heinrich Del Core oder Suchtpotenzial gesucht, die sich nach ihrem Erfolg in Tuttlingen längst bundesweit einen Namen in der Szene gemacht haben. An drei Wettbewerbsabenden, moderiert von Karl-Heinz Helmschrot stellen sich neun Finalist*innen vor, beim Preisträgerabend zeigen die „Besten der Besten“ und Vorjahressieger Lennart Schilgen aus Berlin nochmals Kostproben ihres Könnens. Die Dauerkarten sind schon seit dem Frühjahr ausverkauft. Ab Montag, 23. August, sind nun zunächst online auch Einzelkarten für die „Krähe“ im vergünstigten Vorverkauf zu haben, ab 30. August dann auch persönlich u.a. – die „Krähe-Pässe“ sind exklusiv in der Ticketbox zu haben, die eigens von 10 bis 13 Uhr öffnet.
Seit der Premiere im Jahr 2001 hat sich der Wettbewerb um den Bronzevogel prächtig entwickelt. Die Angerhalle Tuttlingen-Möhringen wird seither immer für vier Abende im Frühjahr zum „Mekka der Kleinkunst“ und „die Krähe“ ist vom Geheimtipp zu einem der meist beachteten Wettbewerbe im deutschsprachigen Raum geworden. Für Freunde des Genres ist sie ein Pflichttermin. Wer es hier ins Finale schafft, dem ist die Aufmerksamkeit in der Szene sicher. Wie im Vorjahr muss der Wettbewerb zwar vom Frühjahr in den Frühherbst verschoben werden, aber auch in diesem Jahr können die begehrten Preise verliehen werden, um die sich neun Teilnehmer*innen streiten, die die sechsköpfige Fachjury (Sabine Schürnbrand, Allensbach, Rosa Wagner, München/Puchheim, Karlheinz Helmschrot; Berlin, David Zapp aus Fridingen sowie Rolf Brohammer und Michael Baur, beide Tuttlingen) fürs Finale ausgesucht hat. Sie kommen aus ganz Deutschland und vertreten Sparten vom Kabarett über Comedy und Musik bis zum Varieté.
Dank des Engagements der örtlichen Wirtschaft (Sponsoren sind KLS Martin, badenova, Eickemeyer, Kreissparkasse Tuttlingen, Surgalign und die Büros Breinlinger und Kaufer + Passer) zählt der Tuttlinger Wettbewerb zu den am besten dotierten Kleinkunstpreisen im deutschsprachigen Raum. Für die Sieger*innen stehen Preisgelder in Höhe von 16.000 € bereit; rechnet man die Aufwandsentschädigungen hinzu, werden über 25.000 € an die Künstler ausgeschüttet. Die Preisträger erhalten außerdem eine Bronzeplastik des Tuttlinger Bildhauers Roland Martin, eben die „Tuttlinger Krähe“.
Teilnehmer am ersten Wettbewerbsabend (Dienstag, 14. Sept.) sind: Kabarettist Stefan Waghubinger, der österreichisches Nörgeln mit deutscher Gründlichkeit betreibt und sich selbst so beschreibt: „Mitten aus dem Leben, manchmal böse, aber immer irrsinnig witzig, zynisch und warmherzig“. Bayerische Texte verbunden mit Blues-, R&B-, Soul- und Jazzelementen und vorgetragen am Klavier, mit toller Stimme und mit einzigartigem Entertainmentfaktor – so lässt sich beschreiben, was der Münchener Martin Schmitt auf die Bühne zaubert. Schließlich Falk aus Berlin, der ist Musikkabarettist und Liedermacher. Der erklärt in seinem Programm „Ist das glutenfrei?“ die Gemeinheit zur Kunstform und benötigt dazu nicht mehr als sechs Saiten und seine Stimme. Am Mittwoch, 15. Sept., kommen: Der fantastische Pianist, Komponist und Sänger Michael Sens. Der „Bundeskabarettmeister“ begeistert sein Publikum mit musikalischer Virtuosität, unwiderstehlich tiefgehendem Humor und vielfältigen Musikstilen. Beat-Entertainment bieten die fünf taktvollen Ganoven der Schlagzeugmafia, die bei ihren rasanten Streifzügen keine krummen Dinger, sondern Sticks drehen. Die siebenköpfige Gruppe, die virtuose Drummer und mitreißende Entertainer vereint, hat jüngst auch das Sommerfest des Bundespräsidenten im Park des Schlosses Bellevue in Berlin musikalisch bereichert. Stand-Up-Comedian, Slam-Poet und Freestyle-Rapper Jakob Schwerdtfeger ist ein bekennender Kunst-Junkie und schafft sich sein eigenes Genre: die Kunstcomedy. Er rundet den zweiten Abend ab. Und das Finale machen am Donnerstag, 16. Sept., dann Vollblutperformerin Magdalena Ganter, deren Vorliebe der experimentellen Inszenierung, dem Flirt mit den Brüchen und den Extremen gilt und die ihr Publikum mitnimmt auf eine fantastisch abgründige Reise. Martin Fromme, Deutschlands einziger asymmetrischer Komiker, präsentiert Comedy mit einer klaren Haltung und bricht dabei mit den letzten Tabus. Und dann ist da noch Katalyn Hühnerfeld, die Schauspiel und Pantomime studierte, seit 2014 als Kabarettistin bundesweit auf Tour ist und nach Tuttlingen ihr drittes Soloprogramm „Krone der SchRöpfung“ mitbringt, eine Mischung aus Comedy, Kabarett und Musik.
Die drei Wettbewerbsabende moderiert Karl-Heinz Helmschrot, Entertainer, Konzepter und Regisseur aus Berlin, den Preisträgerabend moderiert traditionell der Vorjahressieger, 2021 also Lennart Schilgen, Liedermacher aus Berlin. Für die musikalische Umrahmung sorgt in bewährter Weise die Tuttlinger Formation 4fun: „Smoothly Jazzin’“ versprechen Marco Schorer und seine Mitstreiter.
Ab Montag, 23. August, gibt es Einzelkarten online unter www.tuttlinger-hallen.de, ab Montag, 30. August, dann auch bei der Vorverkaufsstelle der Tuttlinger Hallen, der Ticketbox in der Königstraße 13 (beim „Runden Eck“), und bei den weiteren Vorverkaufsstellen des KulturTickets Schwarzwald-Baar-Heuberg. Ein telefonischer Kartenservice ist unter Tel. 07461 / 910996 eingerichtet.