Villingen-Schwenningen. Als Archäologen im Jahre 1890 in die Fürstengrabkammer vom Magdalenenberg vordrangen, fanden sie nur noch verstreute Fragmente der einstigen Grabausstattung. Was war geschehen? Und was könnte sich einst im Grab befunden haben?
Das neue Augmented-Reality-Spiel „GeheimnisGräberei“ in der Abteilung Keltisches Fürstengrab Magdalenenberg im Franziskanermuseum Villingen-Schwenningen will den Museumsbesucherinnen und -besuchern ermöglichen, was den Erstausgräbern vor 130 Jahren verwehrt blieb: Einen Blick in die ungeplünderte, reich gefüllte Schatzkammer des Keltenfürsten zu werfen. Doch dieses Privileg müssen sie sich verdienen. Um die Geheimnisse des größten frühkeltischen Grabhügels zu lüften, werden sie auf eine Spurensuche durch die Ausstellung im Franziskanermuseum geschickt. Es warten geheime Codes, verborgene Zeichen und wertvolle Gegenstände.
Das Spiel nutzt die Augmented-Reality-Technologie, um die Welt der Kelten zum Leben zu erwecken. Anhand des Vergleichs mit anderen Fundorten wie Kappel-Grafenhausen oder dem Hohmichele wurde versucht, eine plausible Rekonstruktionshypothese zur ursprünglichen Ausstattung des Zentralgrabs zu erstellen und diese mit den realen Fundstücken in Verbindung zu bringen. Eingebettet in eine fantasievolle Rahmenhandlung können spielerische Elemente so mit unterhaltsamer Wissensvermittlung kombiniert werden. Tablets stehen im Franziskanermuseum kostenlos zur Ausleihe bereit.
Das Franziskanermuseum bewarb sich 2018 für die Förderlinie „Digitaler Wandel an nichtstaatlichen Museen im ländlichen Raum“ und wurde als eines von vier Museen ausgewählt. Es folgte ein Jahr der intensiven Vorbereitung durch die Medien- und Filmgesellschaft im Rahmen des Coachingprogramms „Museen im Wandel“, in dessen Verlauf die Idee mehr und mehr Gestalt annahm. Das Projekt wurde finanziell gefördert mit Mitteln aus dem „Innovationsfonds Kunst Baden-Württemberg“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst.