Tuttlingen. Mit einem besonderen Rezitationskonzert startet am Sonntag, 3. Oktober, der „Tuttlinger Literaturherbst“ diesmal musikalisch-literarisch: im Mittelpunkt steht Franz Schuberts berühmter Liedzyklus „Winterreise“. Bei dem musikalischen Abend mit Texten und Gedichten von Franz Schubert und seinen Zeitgenossen, vorgetragen von Schauspieler Walter Sittler (bekannt u.a. aus den Serien „Nikola“ und „Der Kommissar und das Meer“), sorgen mit Franziska Hölscher (Violine), Gregor Sigl (Viola) und Markus Groh (Klavier) hochkarätige Musiker für den instrumentalen Part. Eintrittskarten sind noch im vergünstigten Vorverkauf erhältlich. Programmbeginn ist um 19 Uhr, Einlass ab 18 Uhr. Die Veranstaltung kann mit Preisvorteil auch im Literatur- oder Wahlabonnement gebucht werden.

„Wir Musiker hatten 2019 eines Abends die Idee, einmal eine ganz andere Winterreise zu veranstalten, mit verschiedenen Melodie-Instrumenten, dazwischen gelesenen Briefen von und an Schubert, Zeitungskritiken, Texten über Schubert sowie in die Musik hineingesprochenen Textrezitationen“, erinnert sich Pianist Markus Groh. Er selbst stellte die Auswahl der Texte so zusammen, dass sie zu Schuberts eigenem Werdegang passten und diese Winterreise quasi zu seiner eigenen wurde, zu einer biographischen Reise durch Schuberts Leben. Um das Programm nicht zu lang werden zu lassen, wurden nur 16 von 24 Liedern in das Konzept integriert, was der künstlerischen Geschlossenheit aber keinen Abbruch tat. Einige Liedtexte, die ohne Musik rezitiert werden, verleihen manchmal den Worten noch besonderes Gewicht, andere Zeilen, die Walter Sittler vorträgt, verändern die Wirkung der Musik und verstärken deren inneren Gehalt auf eindrucksvolle Weise.

Walter Sittlers Karriere als Schauspieler im TV und einigen Kinofilmen begann 1995. Daneben hat er nie die Bühne aufgegeben und gastiert seit Jahren erfolgreich mit Theaterproduktionen und Lesungen in vielen Städten Deutschlands. Als „Symbiose von Furor und Poesie“ bezeichnete die Frankfurter Allgemeine das Klavierspiel von Markus Groh. Der Gewinner des 1. Preises des berühmten Königin-Elisabeth-Wettbewerbs in Brüssel (1995) gastiert heute bei den größten Orchestern in Europa, den USA und Asien. Das von ihm vor zwei Jahrzehnten gegründete „Bebersee Festival“ im Norden Berlins entwickelte sich zu einem ganz besonderen Event. Der Geiger und Bratschist Gregor Sigl bekleidet Professuren an der Universität der Künste in Berlin und an der Chapelle Reine Elisabeth in Brüssel. Als Mitglied des Artemis Quartetts konzertiert Sigl in allen großen Musikzentren weltweit. Die Geigerin Franziska Hölscher ist eine der vielseitigsten Musikerinnen der jungen Generation. In Heidelberg geboren und ausgebildet von Ulf Hoelscher, Thomas Brandis, Nora Chastain und Reinhard Goebel, erhielt sie bereits in jungen Jahren Preise bei bedeutenden internationalen Wettbewerben wie den 1. Preis beim internationalen Rundfunkwettbewerb Prag. Sie war und ist als Solistin, Kammermusikerin und Festivalleiterin Gast in der Berliner Philharmonie und dem Konzerthaus Berlin, dem Festspielhaus Baden-Baden, dem Concertgebouw Amsterdam, dem Palais des Beaux-Arts Brüssel und im Rudolfinum Prag. Mit dem Autor Roger Willemsen verband sie eine künstlerische Freundschaft. Mit ihm entwickelte sie auch das Bühnenprogramm „ Landschaften“, das sie 2018 auch in Tuttlingen vorstellte.

Karten sind jetzt im vergünstigten Vorverkauf in drei Kategorien zu Preisen ab 24,10 € (inkl. Gebühren) erhältlich. Karten gibt es online unter www.tuttlinger-hallen.de oder bei der Ticketbox der Tuttlinger Hallen in der Königstraße 13 sowie bei den bekannten Vorverkaufsstellen des KulturTickets Schwarzwald-Baar-Heuberg in den Landkreisen RW, VS und TUT. Ein telefonischer Kartenservice ist unter Tel. (07461) 910996 eingerichtet.