Tuttlingen. 1993 starb Rudolf Nurejew im Alter von nur 54 Jahren. Er war ein weltweit gefeierter Star des Balletts. Wo auch immer er auftrat, lag ihm das Publikum zu Füßen. Fast dreißig Jahre nach seinem Tod widmet ihm das Pforzheimer Theater ein eigenes Stück. Am 14. Oktober letzten Jahres wurde „Nurejew“ am Stadttheater Pforzheim uraufgeführt, am Dienstag, 28. März, ist das Tanzstück über den legendären Superstar des Balletts in der Stadthalle Tuttlingen zu erleben. Choreografie und Inszenierung liegen in den Händen von Guido Markowitz und Damian Gmür, die musikalische Leitung hat Robin Davis. Karten für die Veranstaltung sind jetzt im vergünstigten Vorverkauf erhältlich. Programmbeginn ist um 20 Uhr, Einlass ab 19 Uhr. Die Veranstaltung kann mit Preisvorteil auch in ein Wahlabonnement (nach-)gebucht werden.
Er war ein Komet am Tanzhimmel, ein Welt-, Medien- und Popstar des klassischen Balletts und ein Mann mit einer außergewöhnlichen Lebensgeschichte: Rudolf Nurejew, 1938 geboren in der Transibirischen Eisenbahn in der Nähe von Irkutsk, 1993 an AIDS in Paris verstorben. Helles und Dunkles liegen in der Lebensgeschichte des legendären Tänzers, der den männlichen Bühnentanz im 20. Jahrhundert nachhaltig veränderte, nah beieinander, denn heftige Spannungsfelder formten von Anfang an seine innere Licht- und Schattenwelt und prägten sein eigenes Verständnis von Grenzen und von Freiheit. Gewohnt, etablierte Regelsysteme infrage zu stellen und zu ignorieren, forderte Nurejew zeit seines Lebens Menschen und Institutionen heraus.
Vielen galt Nurejew als egoistisch und provokativ, anderen als voller Hingabe und innovativ. Publikum und Medien liebten und verehrten Nurejew. Andere litten unter ihm. Seine Schönheit galt als betörend, seine Gier und Egozentrik als bestechend. Wie fühlte es sich an, Rudolf Nurejew zu sein? Wie war es, als Tänzer und als Mensch im Fadenkreuz gegensätzlicher Interessen, Bedürfnisse und Sehnsüchte unbändig einem Lebenstraum zu folgen? Ballettdirektor Guido Markowitz und Choreograf Damian Gmür spüren in ihrem Tanzstück dem Künstler und Menschen Rudolf Nurejew nach. Zusammen entwerfen sie eine emotional packende, psychogrammatisch durchleuchtende Tanz-Imago in Bildern, Gefühlen und Emotionen eines Lebens, das vor allem an einem Ort stattfand: auf der Nurejew immer und immer spiegelnden Bühne.
„Tanz ist für mich Leben. Als Choreograf geht es mir um Menschen und starke Gefühle. Die Tänzerinnen und Tänzer geben meinen Gedanken Seele und setzen Ideen mit Leidenschaft, Expression und Dynamik um. Wenn wir es dann schaffen, Menschen zu berühren, ist es schon viel“, sagt der gebürtige Villacher Guido Markowitz, seit 2015 Ballettdirektor und Chefchoreograf am Theater Pforzheim. In der Titelrolle ist Charles Antoni zu sehen. Für den Franzosen ist es Ehre und Herausforderung zugleich, in die Fußstapfen seines großen Vorbilds zu treten. Nurejew habe sich über alle Konventionen und Regeln hinweggesetzt und die Grenzen des Tanzes weit nach hinten verschoben, meint Antoni.
„Für ein einzelnes Leben fast zu viel: Dem Tänzer Rudolf Nurejew hinterherzuspüren, gleicht einer Mammut-Aufgabe. Dass sie aber bewältigt werden kann, wird in Pforzheim sichtbar“, schreibt Susanne Roth in tanznetz.de. „Zwei choreografische Handschriften – von Guido Markowitz und Damian Gmür – verschmelzen zu einer mutig und in dieser Form noch nie dagewesenen Tanzaufführung, (…), die emotionaler nicht sein könnte, die das Wesen Rudolf Nurejews erfasst und erfahrbar macht.“
Karten sind im vergünstigten Vorverkauf in drei Kategorien ab 24,10 € (inkl. Gebühren) erhältlich. Karten gibt es online unter www.tuttlinger-hallen.de oder bei der Ticketbox der Tuttlinger Hallen in der Königstraße 13 sowie bei den bekannten Vorverkaufsstellen des KulturTickets Schwarzwald-Baar-Heuberg in den Landkreisen Rottweil (RW), Schwarzwald-Baar (VS) und Tuttlingen (TUT). Ein telefonischer Kartenservice ist unter Tel. (07461) 910996 eingerichtet.