Tuttlingen. Manche Ereignisse werfen lange Schatten: So auch der „Tuttlinger Literaturherbst“. Die kleine Reihe rund um das Buch und das Lesen bildet seit 2004 alljährlich einen Schwerpunkt im Herbstprogramm der Stadthalle Tuttlingen. Das wird auch in der neuen Kultursaison so sein, die die inzwischen schon 21. Auflage der Reihe bringt. Der Tuttlinger Buchhändler und Kulturpreisträger 2012, Christoph „Stiefel“ Manz, war es, der 2003 (seinerzeit vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels lobend erwähnt) den Anstoß für die Reihe gab. Das Programm für 2024 war pünktlich zum „Welttag des Buches“ am 23. April fertig und auf der Homepage der Tutltinger Hallen veröffentlicht worden, mittlerweile liegen auch alle unterschriebenen Verträge vor. Zwischen dem 1. Oktober und dem 7. November sind im Rahmen des „Literaturherbsts“ fünf sehr unterschiedliche Veranstaltungen mit durchaus namhaften Autorinnen und Autoren und Vortragenden gebucht. Erneut soll es auch ein Literaturfrühstück geben. Die bekanntesten Gesichter im Line Up dürften Bestsellerautorin Gaby Hauptmann und Schauspielerin und Autorin Jutta Speidel sein. Aber auch den Fridinger Künstler, Autor und Filmemacher Jeremias Heppeler kennt man in und um Tuttlingen. Ergänzt wird das Programm von Abenden mit Traudl Bünger und dem Trio Hauck & Bauer und Robert-Gernhardt-Preisträger Thomas Gsella. Der „Literaturherbst“ möchte das Interesse an der Beschäftigung mit Literatur und Sprache hochhalten. Auch ein Literatur-Abo, das rund 35% Preisermäßigung bietet und so Literaturgenuss zum preiswerten Vergnügen macht, wird es wieder geben. Einzelkarten für die Matineelesung mit Gaby Hauptmann und die vier Abendveranstaltungen sind in Kürze im vergünstigten Vorverkauf zu haben.
Ausdrücklich nicht nur an Vielleser richtet sich der „Literaturherbst“ der Stadthalle Tuttlingen. Die ganz unterschiedlichen Lesungen mit renommierten Autorinnen und Autoren und erfolgreichen Künstlern wollen gerade auch denen, die eher selten ein Buch zur Hand nehmen, zeigen, wie viel Vergnügen das Lesen und die Beschäftigung mit Literatur bereiten können. Die Veranstaltungen bilden einiges von der Bandbreite zeitgenössischen literarischen Schaffens hierzulande ab und bieten mit der Veranstaltung „Pencil Culture“, dem Literaturfrühstück oder mit musikalischen Gästen auch immer wieder Formate, die den Rahmen einer herkömmlichen Lesung sprengen. „Die Reihe ist vor allem immer wieder ein großes intellektuelles Vergnügen“, weiß Geschäftsführer Michael Baur und ergänzt: „Gerade heute, in Zeiten veränderter Lesegewohnheiten und des eBooks, zählt die Literatur zu den festen Programmbestandteilen im Spielplan der Stadthalle.“
Auch dieses Jahr bietet die Reihe wieder hochkarätige Gäste, unterhaltsam-spannende Themen und bisweilen auch streitbare Autorinnen und Autoren. Eines haben sie alle gemeinsam: sie werden viel gelesen, gelobt oder diskutiert. „Unsere schreibenden oder lesenden Gäste sollen – bei aller Unterschiedlichkeit – helfen zu vermitteln, dass Literatur auch ein Erlebnis sein kann“, so Michael Baur, der sich ein neugieriges Publikum wünscht, das selbst gerne liest oder einmal renommierte Autoren lesen hören und mit ihnen ins Gespräch kommen möchte.
„Eisernes Schweigen. Das Attentat meines Vaters. Eine deutsche Familiengeschichte“ heißt das Buch, das Traudl Bünger zum Auftakt des Literaturherbsts 2024 am 1. Oktober vorstellt. „Eisernes Schweigen” ist ein akribisch recherchiertes Sachbuch, eine sehr persönliche Reflektion über ein ambivalentes Vater-Tochter-Verhältnis und eine Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit, die ihre Schatten bis in die Gegenwart wirft. Zeichner Elias Hauck und Texter Dominik Bauer, beide Jahrgang 1978, bilden das Comiczeichnerduo Hauck & Bauer. Zusammen mit dem ehemaligen „Titanic“-Chefredakteur Thomas Gsella, der die lustigsten und besten Gedichte aus seinen letzten Büchern liest, präsentieren sie am 14. Oktober das Programm „Pencil Culture“. Gaby Hauptmann zählt zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Autorinnen unserer Zeit. 1995 erschien mit „Suche impotenten Mann fürs Leben“ ihr erster Bestseller, seitdem hat sie über 8 Millionen Bücher verkauft. Vor ihrer Lesung aus den ersten beiden Bänden ihrer Saga „Die Frauen vom See“ gibt es ein Literaturfrühstück.
Am 24. Oktober liest dann Jutta Speidel, eine der beliebtesten Schauspielerinnen Deutschlands, aus ihrem zweiten Roman „Amaryllis“. Es ist die Geschichte eines Lebens, das viele Umwege geht und immer die Frage stellt „Was wäre, wenn?“. Den Abschluss der Lesereihe macht schließlich am 7. November der Lokalmatador: Jeremias Heppeler kommt mit einer Lesung aus seinem Krimidebüt „Dunkles Donautal“ nach Tutltingen.
Auf das Publikum warten also fünf unterhaltsame, anspruchsvolle und sehr unterschiedliche Literaturveranstaltungen in der Stadthalle Tuttlingen. Einzelkarten gibt es in Kürze. Mit Preisvorteil lassen sich die Lesungen auch in einem Literatur- oder Wahl-Abo buchen.