Bräunlingen. Endlich wird Bräunlingen wieder zum „Mekka der Straßenkunst“ – wie gewohnt am letzten Wochenende im August.
Von überallher reisen Musikerinnen und Musikanten, Gaukler und Spaßmacher an, verhängen den Ausnahmezustand über Bräunlingen, pflanzen Nostalgie, Tempo und gute Laune ins idyllische Ambiente des Zähringer-Stadtkerns. Um 11 Uhr geht´s los – und dann geht´s rund: Ohne Pause bis 19 Uhr läuft das größte Straßenkunst-Festival des deutschen Südwestens.
Eintrittsgeld braucht keiner mitzubringen, aber möglichst viel Zeit. Denn der Straßenmusiksonntag ist wieder überall voll mit Aktion, buchstäblich an allen Ecken fesselt er die Sinne: Hier die Gaukler mit halsbrecherischen Jonglagen, da die Klampfenmänner, denen Fernweh aus allen Knopflöchern weht.
Über die ganze Altstadt verteilt locken Festlauben mit Kühlung und Gaumenfreuden: zahlreiche Pausen-Oasen im turbulenten Festgetümmel, alle taufrisch aufgerüstet mit Verlockungen, von denen man sich überraschen lassen sollte.
Kinder sind Ehrengäste. Für sie spielt nicht nur Musik auf der Straße sondern in einem eigenen Zirkuszelt treten Clowns und Kinderliedermacher auf, die Kinder selbst werden zu Stars beim Mitmach-Theater und beim Zirkusprojekt.
⦁ Am Samstag, den 24. August startet die „Musiknacht mit Budenzauber“ um 18 Uhr mit Eugenia Hagen als Eröffnungs-Top-Act auf der Lotto-Bühne/Hauptbühne vor dem Rathaus. Beim Mitsing-Konzert unter dem Motto „Let the sunshine in“ werden alle Musikbegeisterten in Schwung kommen. In den Hütten und Lauben sorgen die Bräunlinger Vereine und Gastronomen bis tief in die Nacht für Stimmung und Unterhaltung. Mit dabei sind die Double Town BigBand auf dem Kelnhof-Platz, „Ruppert spielt“ im Bereich Kirchstraße / Blaumeerstraße und die „ZacherZecher“ in der Blaumeerstraße.
Um 20.45 Uhr und 22 Uhr wird es je eine Feuershow des Künstlers „Art en Air“ geben.
⦁ Am Sonntag, den 25. August beginnt der Straßenmusiksonntag um 11 Uhr.
Das Straßenprogramm mit rund 40 Gruppen aus allen Bereichen der „Asphaltkunst“ dauert nonstop bis um 19 Uhr. In der historischen Altstadt wird es 17 Auftrittsplätze geben, davon nur eine Großbühne, die Lotto-Bühne vor dem Rathaus, auf der zwei preisgekrönte Kleinkunstpreisträger BW auftreten werden:
Bernd Kohlhepp: 40 Jahre auf Bühne – 25 Jahre Herr Hämmerle
Bernd Kohlhepp (62) wohnt in Tübingen und kommt aus der Schweiz. Er ist einer der bekanntesten süddeutschen Kabarettisten und mehrfacher Kleinkunstpreisträger. Er beherrscht das Improvisationstheater und die Pantomime. Er tritt auch als Sänger, Buchautor und Mundartdichter in Erscheinung, sowie als Filmemacher.
Seit nun über 40 Jahre steht der Kabarettist und Schauspieler Bernd Kohlhepp schon auf der Bühne. Den Zuschauern gefällt immer wieder besonders, dass er schwäbisch schwätzt. Doch dieses Idiom wurde ihm als Sohn einer Niederländerin und eines Badeners nicht in die Wiege gelegt. Erst der Umzug der Familie nach Tübingen machte ihn zum Schwaben, den er in seiner Paraderolle als Herr Hämmerle nun schon seit 25 Jähren hervorragend verkörpert.
Dass der Schwabe Bernd Kohlhepp und Elvis Presley viel gemeinsam haben, zeigt er in seinem Programm „Elvis Reloaded, der King kehrt zurück“ auch in Bräunlingen. Selbst wenn große Übereinstimmungen nicht gleich zu erkennen sind, dann stellt jeder Zuhörer am Ende doch fest, dass er den Rock`n Roll im Blut hat. Dabei kommt „Herr Hämmerle“ im Programm kabarettistisch und musikalisch voll zur Sache. Dazu gibt es einige gefährliche Geistesblitze aus den Katakomben von Herrn Hämmerle. Ohne Zweifel ist das Programm von Kohlhepp frech und herausfordernd, mit großer Schlagfertigkeit und schwäbischem Charme. Die Spontanität ist beim Kleinkunstpreisträger unschlagbar, die macht ihm so leicht keiner nach.
Kai Bosch der Solist
„Vorurteile echt behindert“ unter dieser Überschrift beschäftigt sich Kabarettist Kai Bosch mit den in der Gesellschaft herrschenden Vorurteilen und die Inklusion in den verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen. In Bräunlingen wird er mit seinem Programm „Tagträumer“ im Wechsel mit Bernd Kohlhepp dreimal zwischen 12 und 18 Uhr auf der Lotto-Bühne vor dem Rathaus auftreten.
Sein aktuelles Programm „Tagträumer“ ist eine bunte Mischung aus Comedy und Tiefgang, bestehende aus einer Prise Selbstironie und einem Hauch von Korrektur. Das Soloprogramm umfasst seine besten Texte. Diese handeln von „Über sich selbst lachen“ und zugleich vom gegenseitigen „ernst nehmen auf Augenhöhe“. Mit humoristischen Worten gelingt dem Siebenundzwanzigjährigen jener Spagat, der körperlich für ihn unerreichbar ist.
Kai Bosch (27) steht seit 2014 auf der Bühne, wohnt im Raum Stuttgart und ist Bühnen-Künstler und Workshopleiter. Von Geburt an ist er Stotternder- und Tetra-Spastiker. Er wurde 2022 Baden-Württembergischer Meister im Poetry Slam und war 2023 der Förderpreisträger des Baden-Württembergischen Kleinkunstpreises. Mittlerweile kann er auf insgesamt über 400 Auftritte zurückblicken.
Bürgermeister Micha Bächle bedankt sich bei allen neu hinzugekommenen und vor allem bei den treu gebliebenen Partnern, die diese einzigartige Veranstaltung so möglich machen: “Mit ihrem Sponsoring unterstützen Sie dieses kulturelle Highlight in der Region. Wir danken insbesondere der Sparkasse Schwarzwald-Baar, energiequelle, EWS Schönau, Straub-Verpackungen, FreiLacke, HolzMüller, esb, Bräunlinger Löwenbrauerei, MBK, Stiegeler, Lidl, move, Laoco, naturenergie.“
⦁ Das detaillierte Programm mit allen Auftretenden wird ab Mitte August hier veröffentlicht:
⦁ www.strassenmusiksonntag.de
⦁ Zur Anreise empfiehlt die Stadt Bräunlingen den Ringzug bis „Bräunlingen Bahnhof“ oder die Breisgau-S-Bahn bis Döggingen. Von dort fährt der Bus im Stundentakt nach Bräunlingen.
Für Fahrräder sind im Bereich der Stadthalle Abstellmöglichkeiten, Anfahrt am besten von der Sporthalle über die Schulstraße kommend.
Wer mit dem Auto kommt, wird von Helfern auf die zahlreichen Zusatz-Parkplätze auf Firmenparkplätzen und Wiesen an den Ortseingängen eingewiesen.
⦁ Statt Einritt werden an den Eingängen zum Festgelände Sammler-Buttons im Wert von 4 EUR verkauft. Ohne diese Einnahmen und das Hutgeld direkt an die Künstler wäre dieses Festival nicht zu meistern.